Geht das auch in Rhein-Berg: „Stadt ohne Schulden“? – Ausgerechnet Düsseldorf hat es vorgemacht … und auch wenn die langjährige Erste Bürgermeisterin meinte, man brauche einen langen Atem und „breiten Rücken“: Ermutigend waren ihre pragmatischen Ausführungen dennoch.

Lehrstunde von einer Vollblut-Kommunalpolitikerin! Marie-Agnes Strack-Zimmermann berichtete aus dem „Nähkästchen“ der Düsseldorfer FDP-Arbeit … und davon, wie man es dort in ihrer Zeit als Erste Bürgermeisterin geschafft hat, die Stadt schuldenfrei und damit wieder handlungsfähig zu machen. Gerade auf dieser Ebene, betonte sie, hat die Politik die Chance, die Bürger zu erreichen; hier entstünden die Bindungen, hier sei Politik hautnah erlebbar. Sie bedauerte, dass dies von der „großen Politik“ nicht genug gewürdigt wird; dass man den Kommunen immer neue Aufgaben aufbürdet und sie dann damit allein lasst. Gerade die Flüchtlingspolitik sei das beste Beispiel dafür.

Dennoch habe eine Stadt die Wahl, ob sie den einfachen Weg über Schulden gehe („Tageskredite zu Null- oder gar Negativzins wirken wie Koks vor der Schule: nach 10 Tagen des Genusses hängt man an der Angel“, so der augenzwinkernder Vergleich unserer stellvertretenden Bundesvorsitzenden!). Oder ob sie eine konsequente, aber mühsame Aufgabenkritik auf sich nähme und alle Maßnahmen einer Erfolgskontrolle unterzöge, um effizienter und wirtschaftlicher zu werden. Täten die Städte dies nicht, so sei der Niedergang dauerhaft nicht aufzuhalten: Die Bürger zögen weg, die Schulden blieben. Dem anschaulichen Vortrag folgte ein angeregter Austausch. Die Gäste aus diversen Kommunen von Rösrath bis Leverkusen freuten sich über den praxisnahen, inspirierenden Austausch.